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Fotografie oder Photographie

 

Allgemeines

 

Bis ins 20. Jahrhundert bezeichnete der Begriff Fotografie alle Bilder, die durch Licht auf einer chemisch behandelten Oberfläche entstehen.

 

Fotografie ist ein Medium, das in verschiedenen Zusammenhängen eingesetzt wird. Fotografische Abbildungen können beispielsweise Gegenstände mit primär künstlerischem oder primär kommerziellem Charakter sein.

 

Die Fotografie ist Gegenstand der Forschung und Lehre in der Kunstgeschichte und der noch jungen Bildwissenschaft. Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten, wird jedoch seit einigen Jahren zunehmend anerkannt.

 

Die Farbfotografie entwickelte sich aus der Schwarzweißfotografie, die noch heute viele Anhänger hat.

 

Ein sehr komplexes Fotorecht hat sich inzwischen herausgebildet. Bei der Nutzung von vorhandenen Fotografien sind die Bildrechte zu beachten.

 

Fotograf als Beruf

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Beruf des Fotografen zu erlernen und auszuüben:

 

1) staatlich anerkannte Berufsausbildung im Handwerk mit der Abschlussprüfung als Geselle oder eine IHK-Abschlussprüfung bzw. Abschlussprüfung an Berufsfachschulen

 

2) zusätzliche Möglichkeit des Ablegens der Meisterprüfung oder der Prüfung als Techniker, staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Fototechnik durch ein Studium an einer staatlichen Fachschule

 

3) Studium an einer Hochschule (Akademie, Kunsthochschule) oder Fachhochschule bzw. Berufsakademie.

 

4) eine autodidaktische Aneignung und Tätigkeit

 

 

Die Berufsbezeichnung Fotograf ist in Deutschland nach wie vor geschützt.

Gemäß §18 Abs. 2 gehört ''Fotograf'' nach dem 3. Gesetz zur Änderung der Handwerksordnung und anderer handwerksrechtlicher Vorschriften vom 24. Dezember 2003 zu den ''zulassungsfreien Handwerken'', d. h. in der Regel ohne Meisterbrief, eine Eintragung in die Handwerksrolle ist trotzdem notwendig.

 

Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf ist nach wie vor, wie die Berufsbezeichnungen Technischer Assistent, Fototechnischer Assistent, Fotolaborant und Ingenieur, Fotoingenieur, gesetzlich geschützt.

 

Der Titel Techniker, staatl. geprüfter Techniker und die akademischen Grade "Diplom...", Bachelor oder Master können nur nach einem absolvierten Studium geführt werden.

 

Die Berufsbezeichnungen Fotoartist, Bildreporter, Bildjournalismus, Bildjournalist oder Bildjournalismus, Bildberichterstatter sind hingegen bis dato keine geschützten Berufsbezeichnungen.

 

Fototechnik

 

Prinzipiell wird mit Hilfe eines optischen Systems, dem Objektiv, fotografiert. Es wirft das von einem Objekt ausgesendete oder reflektierte Licht auf die lichtempfindliche Schicht einer Fotoplatte, eines Films oder auf einen fotoelektrischen Wandler, einen Bildsensor.

 

Fotoapparat

 

 

Zum fotografieren benutzt man einen Fotoapparat. Durch Manipulation des optischen Systems, z.B. Einstellung der Blende, Scharfstellung, Farbfilterung, etc., stehen dem Fotografen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten offen. Als vielseitigste Fotoapparat-

bauform hat sich sowohl im Analog- als auch im Digitalbereich die Spiegelreflex-

kamera durchgesetzt. Für viele Aufgaben stehen unterschiedlichste Spezialkameras zur Verfügung.

 

Lichtempfindliche Schicht

 

Bei der herkömmlichen Fotografie (Analogfotografie, Silber-Fotografie) ist die lichtempfindliche Schicht auf der Bildebene eine Dispersion. Sie besteht aus einem Gel, in dem gleichmäßig kleine Körnchen eines Silberhalogenids verteilt sind. Je kleiner diese Körnchen sind, umso weniger lichtempfindlich ist die Schicht (''siehe'' ISO 5800), umso besser ist allerdings die Auflösung. Die lichtempfindliche Schicht wird durch einen Träger stabilisiert.

Unterschiedliche Trägermaterialien kommen zum Einssatz: Zelluloseacetat, früher Zellulosenitrat (Zelluloid), Kunststofffolien, Metallplatten, Glasplatten, Textilien

 

Bei der Digitalfotografie besteht das Äquivalent der lichtempfindlichen Schicht aus Chips wie CCD- oder CMOS-Sensoren.

 

 

Entwicklung und Fixierung

 

Durch das Entwickeln wird auf chemischem Wege das latente Bild sichtbar gemacht. Beim Fixieren werden die nicht belichteten Silberhalogenid-Körnchen wasserlöslich und anschließend mit Wasser herausgewaschen, so dass ein Bild bei Tageslicht betrachtet werden kann, ohne dass es nachdunkelt.

 

Ein weiteres, älteres Verfahren ist das Staubverfahren. Damit kann man einbrennbare Bilder auf Glas und Porzellan herstellen.

 

Ein digitales Bild muss nicht entwickelt werden. Es wird elektronisch gespeichert und kann anschließend mit der elektronischen Bildbearbeitung am Computer bearbeitet und auch ausgedruckt werden.

 

Der Abzug

 

Als Abzug bezeichnet man das Ergebnis einer Kontaktkopie, einer Vergrößerung, oder einer Ausbelichtung. Dabei entsteht in der Regel ein Papierbild. Abzüge können von Filmen (Negativ oder Dia) oder von Dateien gefertigt werden.

 

Abzüge als Kontaktkopie haben dieselbe Größe wie die Abmessungen des Aufnahmeformats. Wird eine Vergrößerung vom Negativ oder Positiv angefertigt, beträgt die Größe des entstehenden Bildes ein Vielfaches der Größe der Vorlage, dabei wird jedoch in der Regel das Seitenverhältnis beibehalten, das bei der klassischen Fotografie bei 1,5 bzw. 3:2 oder in USA 4:5 liegt.

 

Eine Ausnahme davon stellt die Ausschnittvergrößerung dar, deren Seitenverhältnis in der Bühne eines Vergrößerers beliebig festgelegt werden kann. Allerdings wird auch die Ausschnittvergrößerung in der Regel auf ein Papierformat mit bestimmten Abmessungen belichtet.

 

Der Abzug ist die mit Abstand beliebteste Präsentationsform der Amateurfotografie, die in speziellen Kassetten oder Alben gesammelt werden. Bei der Präsentationsform der Diaprojektion arbeitet man in der Regel mit dem Original-Diapositiv, also einem Unikat, während es sich bei Abzügen ''immer'' um Kopien handelt.

 

 

 

Geschichte der Fotografie

 

 

13. Jahrhundert

 

Der Name Kamera leitet sich vom Vorläufer der Fotografie, der Camera obscura ab, die bereits seit dem 11. Jahrhundert bekannt ist. Sie wurde Ende des 13. Jahr-

hunderts von Astronomen zur Sonnenbeobachtung eingesetzt. Anstelle einer Linse weist diese Kamera nur ein kleines Loch auf, durch das die Lichtstrahlen auf eine Projektionsfläche fallen, von der das auf dem Kopf stehende, seitenverkehrte Bild abgezeichnet werden kann.

 

 

 

 

16. bis 17. Jahrhundert

 

Ein Durchbruch ist 1550 die Erfindung der Linse, mit der hellere und gleichzeitig schärfere Bilder erzeugt werden können.

 

18. Jahrhundert:

Vorläufer und Vorgeschichte

 

Chemiker wie Humphry Davy begannen bereits, lichtempfindliche Stoffe zu untersuchen und nach Fixiermitteln zu suchen.

 

19. Jahrhundert:

Die frühen Verfahren

 

Die erste Fotografie wurde 1826 durch Joseph Nicéphore Nièpce im Heliografie-Verfahren angefertigt. 1837 benutzte Louis Jacques Mandé Daguerre ein besseres Verfahren, das auf der Entwicklung der Fotos mit Hilfe von Quecksilber-Dämpfen und anschließender Fixierung in einer heißen Kochsalzlösung oder einer normal temperierten Natriumthiosulfatlösung beruhte. Die auf diese Weise hergestellten Bilder, allesamt Unikate auf versilberten Kupferplatten, wurden als Daguerreotypien bezeichnet.

Bereits 1835 erfand der Engländer William Fox Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren.

 

Auch heute werden noch manche der historischen Verfahren als Edeldruckverfahren in der Bildenden Kunst und künstlerischen Fotografie verwendet.

 

20. Jahrhundert: Die Formate werden kleiner

 

Fotografien konnten zunächst nur als Unikate hergestellt werden. Mit der Einführung des Negativ-Positiv-Verfahrens war eine Vervielfältigung im Kontaktverfahren möglich. Die Größe des fertigen Fotos entsprach in beiden Fällen dem Aufnahmeformat, was sehr große, unhandliche Kameras erforderte. Mit dem Rollfilm und insbesondere der von Oskar Barnack bei Leica entwickelten und 1924 eingeführten Kleinbildkamera, die den herkömmlichen 35-mm-Kinofilm verwendete, entstanden völlig neue Möglichkeiten für eine mobile, schnelle Fotografie. Obwohl, durch das kleine Format bedingt, zusätzliche Geräte zur Vergrößerung erforderlich wurden, und die Bildqualität mit den großen Formaten bei weitem nicht mithalten konnte, setzte sich das Kleinbild in den meisten Bereichen der Fotografie als Standardformat durch.

 

 

Ende des 20. Jahrhunderts: Einführung der Digitalfotografie

 

Die erste CCD (Charge-coupled Device) Still-Video-Kamera wurde 1970 von Bell konstruiert und 1972 meldet Texas Instruments das erste Patent auf eine filmlose Kamera an, welche einen Fernsehbildschirm als Sucher verwendet.

 

 

1973 produzierte Fairchild Imaging das erste kommerzielle CCD mit einer Auflösung von 100 Pixeln.

 

Dieses CCD wurde 1975 in der ersten funktionstüchtigen digitalen Kamera von Kodak benutzt. Entwickelt hat sie der Erfinder Steven Sasson. Diese Kamera wog 3,6 Kilogramm und war entsprechend unhandlich.

 

1986 stellte Canon mit der RC-701 die erste kommerziell erhältliche Still-Video-Kamera mit magnetischer Aufzeichnung der Bilddaten vor, Konica Minolta präsentierte den Still Video Back SVB-90 für die Minolta 9000; durch Austausch der Rückwand der Kleinbild-Spiegelreflexkamera wurde aus der Minolta 9000 eine digitale Spiegelreflexkamera. Gespeichert wurden die Bilddaten auf 2-Zoll-Disketten.

 

1987 folgten weitere Modelle der RC-Serie von Canon sowie digitale Kameras von Fujifilm (ES-1), Konica (KC-400) und Sony (MVC-A7AF). 1988 folgte Nikon mit der QV-1000C und 1990 sowie 1991 Kodak mit dem DCS-System (''Digital Camera System'') sowie Rollei mit dem Digital Scan Pack. Ab Anfang der 1990er Jahre kann die Digitalfotografie im kommerziellen Bildproduktionsbereich als eingeführt betrachtet werden.

 

Die digitale Fotografie revolutionierte die Möglichkeiten der digitalen Kunst, aber auch Fotomanipulationen wurden erleichtert.

 

Heutzutage scheint die Zeit der filmbasierten Kamera endgültig vorbei zu sein. Im Jahr 2007 sind weltweit 91 Prozent aller verkauften Fotokameras digital, die herkömmliche Fotografie auf Filmen schrumpft auf Nischenbereiche zusammen.

 

Fotografie als Kunst

 

Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten; zugespitzt formuliert der Kunsttheoretiker Karl Pawek: „Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie.“

 

Auch der Fotograf Henri Cartier-Bresson, selbst als Maler ausgebildet, sah die Fotografie nicht als Kunstform, sondern als Handwerk: „Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“

Gleichzeitig wurden gerade Cartier-Bressons Fotografien sehr früh in Museen und Kunstausstellungen gezeigt. Der entscheidende Schritt zur Anerkennung der Fotografie als Kunstform ist den Bemühungen von Alfred Stieglitz (1864–1946) zu verdanken, der mit seinem Magazin „Camera Work“ den Durchbruch vorbereitete.

 

Erstmals trat die Fotografie in Deutschland in der Werkbund-Ausstellung 1929 in Stuttgart umfangreich mit internationalen Künstlern an die Öffentlichkeit; spätestens seit den MoMA-Ausstellungen von Edward Steichen und John Szarkowski ist Fotografie als Kunst von einem breiten Publikum anerkannt. Gleichzeitig begann der Trend zur Gebrauchskunst.

 

Heute ist Fotografie als vollwertige Kunstform akzeptiert: Indikatoren dafür sind die wachsende Anzahl von Museen, Sammlungen und Forschungseinrichtungen für Fotografie, die Zunahme der Professuren für Fotografie sowie nicht zuletzt der gestiegene Wert von Fotografien in Kunstauktionen und Sammlerkreisen. Zahlreiche Gebiete haben sich entwickelt, so die Landschafts-, Akt-, Industrie-, Theaterfotografie und andere mehr, die innerhalb der Fotografie eigene Wirkungsfelder entfaltet haben. Daneben entwickelt sich die künstlerische Fotomontage zu einem der malenden Kunst gleichwertigen Kunstobjekt.

 

Fotografen

 

Die Fotografie als Objekt der Kunstwissenschaft wurde geprägt durch herausragende Einzelne.

 

Mit jedem dieser Individualisten ist eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Auffassung von Fotografie, ein persönlicher Stil und eine eigene Thematik verbunden.

 

Einige Fotografen organisierten sich in Künstlergruppen wie f/64 um Edward Weston in den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder arbeiteten zusammen in Foto- oder Bildagenturen wie Magnum Photos oder „Bilderberg – Archiv der Fotografen“, andere arbeiten dagegen bevorzugt alleine.

 

Die Fotografie ist jedoch keine exklusive Kunstform, sondern wird auch von zahllosen Amateurfotografen betrieben.

Die Amateurfotografie ist der Motor der Fotowirtschaft und Motivation für die Produktion der allermeisten Bilder, deren Zahl weltweit monatlich in die Milliarden geht.

 

Theorie und Praxis

 

Die Fotografie wird in zahlreichen Einzeltheorien diskutiert, eine einheitliche und umfassende "Theorie der Fotografie" fehlt  bisher. Die gestalterische Gratwanderung zwischen der fotografischen Technik und der gewünschten Bildaussage kennzeichnet die Fotopraxis. Sie hat sich in den vergangenen sechzig Jahren differenziert und umfasst zahllose Bereiche.

 

Quelle:  Der Text ist ein Auszug aus dem Eintrag in die Wikipedia. Er wurde

gekürzt und in Teilen verändert.

Link zum Original: Wikipedia: Fotografie

 

 
 
 
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